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Kaiserdom und Quensen
Texte und Musik
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Adolf Quensen 1851 - 1911
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Zwei Geschichten werden in dieser Lesung mit Musik anhand von
Originaldokumenten erzählt: die Geschichte der Stiftskirche Königslutter
zwischen 1860 und 1920 und die etwa gleichzeitig spielende Lebensgeschichte
des Hof-Decorationsmalers Adolf Quensen (1851-1911).
Der Kaiserdom war 1860 in miserabler Verfassung. Die Kirchgänger beklagten die
»schädlichen Einflüsse auf die Gesundheit« beim Besuch der »zugigen und
besonders in den Frühlingsmonaten äußerst nasskalten Kirche« mit ihren
»fehlerhaft construierten Kirchenstühlen« und dem »enormen, fast betäubenden
Widerhall«. Die Wandbilder waren übermalt.
Sie freizulegen und zu ergänzen unternahm Adolf Quensen mit seinen
Angestellten
zwischen 1887 und 1894. Er folgte dabei weitgehend den Vorschlägen des
Romanik-Experten August von Essenwein. In Gandersheim als Sohn eines
Malermeisters geboren, schmückte Adolf Quensen im Herzogtum Braunschweig, in
Berlin und im Ruhrgebiet der Gründerzeit eine Vielzahl von Kirchen mit
Schablonenmalereien und Ornamenten und gelangte in rastloser Tätigkeit zu
Reichtum und Ruhm. Reisen ins Tirol, nach Bayern, Italien und Ägypten
schenkten ihm Erholung von der vielen Arbeit.
Was wir heute als frisch restaurierte Stiftskirche bewundern können, entstand
also zum kleinsten Teil im Mittelalter, zum größten Teil aber erst in den
Boomjahren des jungen Deutschen Kaiserreiches.
Lothar III., Wilhelm I. und Wilhelm II., Prinz Albrecht von Preußen,
Sedanfeiern, Schützengilde und Sozialdemokratischer Arbeiterverein - sie alle
spielen eine Rolle in der Aufführung »Kaiserdom und Quensen«. Dargeboten
wird diese kleine Historie des Historismus mit Musikbegleitung von den
Sprechern Cornelia Diesing-Vonau, Andreas Döring und Jürgen Beck-Rebholz,
Recherche und Regie: Gilbert Holzgang.
Premiere: 27. Oktober 2010
Stiftskirche St. Peter und Paul (Kaiserdom), Königslutter
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