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Vespers Reise
Ein kurzes Leben zwischen Nazis, APO und RAF

In der Aufführung wird durch mehrere Sprecher und auf verschiedenen Zeitebenen das Leben Bernward Vespers (1938-1971) erzählt.

Bernward Vesper wuchs auf dem Gut Triangel bei Gifhorn (Niedersachsen) auf. Er war ein Sohn des vielgelesenen Blut-und-Boden-Dichters Will Vesper. Als Jugendlicher engagierte er sich für die Deutsche Reichspartei Adolf von Thaddens. Nach dem Abitur machte er beim Georg Westermann Verlag in Braunschweig eine Lehre als Verlagsbuchhändler. Um den Wehrdienst aufzuschieben, Vespers Reise studierte er in Tübingen Germanistik und Soziologie. Dabei lernte er Gudrun Ensslin kennen und verlobte sich mit ihr.

Gemeinsam veröffentlichten Bernward Vesper und Gudrun Ensslin Erzählungen aus dem Nachlass von Will Vesper und ein Buch gegen die Atomaufrüstung. In Berlin arbeitete Vesper im "Wahlkontor deutscher Schriftsteller" an Reden von Karl Schiller und Willy Brandt. Er verlegte Schriften von und über Rudi Dutschke, Mao und Malcolm X, studierte die Befreiungsbewegungen der Dritten Welt und hatte Kontakte zu Ulrike Meinhof, Andreas Baader und zur Kommune 1. Gudrun Ensslin trennte sich von ihm schon bald nach der Geburt eines Sohnes.

Die Aktionen der RAF verfolgte Vesper kritisch. Seit Herbst 1969 reiste er quer durch Europa. Unterwegs und in seinem Elternhaus in Triangel schrieb er - oft unter Drogeneinfluss - an seinem Romanessay "Die Reise". 1971 wurde er in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen.

Der Text der Aufführung "Vespers Reise" ist eine durch viele Musikeinspielungen ergänzte Montage von Ausschnitten aus Vespers Autobiografie "Die Reise" (herausgegeben von Jörg Schröder, © März Verlag 1977).

Heinrich Böll schrieb über das Kultbuch der 80er-Jahre "Die Reise": "Die Auseinandersetzung mit den Ursachen des Terrorismus hat noch lange nicht begonnen, es wird nicht weiterführen und weiterhelfen, es beim bloßen Abscheu bewenden zu lassen... Das Private an Vespers Reise ist nur scheinbar privat, und noch seine Egomanie ist nicht nur auf ihn selbst bezogen, es hat ihm etwas gefehlt, das ihm keiner gegeben hat oder geben konnte, aber wer hat da verweigert, bevor Vesper selbst in totale Verweigerung verfiel?"



Dramaturgie, Regie, Ausstattung


Gilbert Holzgang
Sprecher Andreas Döring
Christian Lessiak
Hans Stallmach
Robert Wolfram
sowie (vom Band) Oliver Jaksch und Berndt Strobach
Assistenz Roland Kremer
Licht Roland Kremer, Burkhard Schimanski
 
Ein Projekt von
 
Kontakt - Verein der Freunde des Braunschweig-Kollegs e.V.
 
Gefördert von
 
Stiftung Nord/LB·Öffentliche
Niedersächsische Lottostiftung
Land Niedersachsen
 
Aufführungen im Gymnasium Martino-Katharineum, Braunschweig im März-April 2003

 
 
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